
Rechtliche Aspekte für Jugendliche: Was du wissen solltest
Wenn du als Jugendlicher unterwegs bist, gibt es einige rechtliche Grundlagen, die du kennen solltest. Viele denken, dass sie in jungen Jahren kaum Verantwortung tragen müssen, doch das Gesetz sieht das anders. Hier sind einige wichtige Punkte, die du im Alltag beachten solltest:
1. Strafmündigkeit und Konsequenzen
Ab dem 10. Lebensjahr bist du in der Schweiz strafmündig. Das bedeutet, dass du für bestimmte Taten zur Verantwortung gezogen werden kannst. Je nach Alter gibt es unterschiedliche Strafen – von erzieherischen Massnahmen bis hin zu Jugendstrafen.
2. Umgang mit Social Media & Internet
Alles, was du online postest oder teilst, kann Konsequenzen haben. Beleidigungen, Cybermobbing oder das Verbreiten von intimen Bildern ohne Einwilligung sind strafbar. Achte darauf, was du in sozialen Netzwerken machst, denn digitale Spuren lassen sich schwer löschen.
3. Alkoholkonsum und Tabak
In der Schweiz gibt es klare Regeln für den Konsum von Alkohol und Tabak:
- Bier und Wein sind ab 16 Jahren erlaubt.
- Härtere alkoholische Getränke sowie Tabakprodukte erst ab 18 Jahren.
- Wer Alkohol an Jüngere verkauft oder weitergibt, macht sich strafbar.
4. Diebstahl und Sachbeschädigung
Ob absichtlich oder „zum Spass“ – Diebstahl oder mutwillige Zerstörung von Gegenständen hat rechtliche Folgen. Ob ausgeliehenes Fahrrad, Kleidung im Laden oder ein Smartphone, das dir „zufällig“ in die Tasche rutscht – alles, was dir nicht gehört, darfst du nicht ohne Erlaubnis behalten oder nutzen. Sonst machst du dich strafbar. Selbst kleinere Delikte können dazu führen, dass du eine Strafe erhältst oder deine Eltern für den Schaden aufkommen müssen.
5. Schwarzfahren und Vandalismus
Ohne gültiges Ticket Bus oder Bahn zu fahren, gilt als Erschleichen einer Leistung und kann eine Busse oder Anzeige nach sich ziehen. Ebenso ist das Beschmieren von Wänden oder anderen Oberflächen kein Kavaliersdelikt, sondern eine Sachbeschädigung mit möglichen Geldstrafen.
6. Gewalt und Körperverletzung
Auch Rangeleien oder körperliche Auseinandersetzungen können als Körperverletzung gewertet werden. Selbst wenn du dich „nur“ verteidigen wolltest, kann es zu einer Anzeige kommen. Die beste Lösung ist, Konflikte friedlich zu klären.
7. Rassismus, Diskriminierung und Anfeindungen
Niemand darf aufgrund von Herkunft, Religion, Geschlecht oder anderen persönlichen Merkmalen benachteiligt oder beleidigt werden. Rassistische Äusserungen, Hassrede und Diskriminierung sind strafbar. Auch Drohungen oder Beleidigungen – ob online oder im echten Leben – können ernsthafte Konsequenzen haben, einschliesslich Anzeigen und Strafen.
8. Drohungen und Mobbing
Drohungen, Nötigungen und Mobbing – sei es in der Schule oder online – sind keine Lappalien. Wenn du andere massiv unter Druck setzt oder sie einschüchterst, kann dies strafrechtliche Folgen haben. Wer jemandem mit Gewalt droht, begeht eine Straftat.
9. Arbeiten als Jugendlicher
Du möchtest dir etwas dazuverdienen? Kein Problem – aber es gibt gesetzliche Vorschriften:
- Leichte Arbeiten sind ab 13 Jahren erlaubt (z. B. Babysitten, Zeitungen austragen).
- Ab 15 Jahren sind Ferienjobs möglich, aber mit Einschränkungen.
- Gefährliche Arbeiten oder Nachtarbeit sind für Jugendliche unter 18 Jahren verboten.
10. Kaufverhalten und Verträge
Viele Online-Shops und Geschäfte richten sich gezielt an Jugendliche. Doch Achtung: Nicht alle Käufe sind automatisch gültig!
- Bis zum 18. Lebensjahr bist du nur eingeschränkt geschäftsfähig. Das bedeutet, dass du keine grossen Käufe ohne Zustimmung deiner Eltern tätigen darfst.
- Abos, Online-Verträge oder kostenpflichtige Apps können problematisch sein, wenn du nicht volljährig bist. Prüfe genau, was du abschliesst.
- Wenn du bewusst falsche Angaben machst (z. B. dein Alter fälschst), kann das Konsequenzen haben.
Fazit
Viele Jugendliche unterschätzen die Folgen ihres Handelns. Auch wenn du noch nicht volljährig bist, gelten Gesetze, die dich betreffen. Mach dir bewusst, dass Verstösse rechtliche Konsequenzen haben können – nicht nur für dich, sondern auch für deine Eltern oder Erziehungsberechtigten. Handle verantwortungsbewusst und informiere dich, bevor du etwas tust, das du später bereuen könntest.